Am Mittwoch, den 22. November, bleiben in Bayern und Baden-Württemberg die meisten Apotheken geschlossen. Tausende Mitarbeiter*innen sind nämlich aufgerufen, an diesem Tag zu einer Großdemonstration nach Stuttgart zu fahren. Wie zuletzt im Juni, werden die diensthabenden Apotheken die Notversorgung aufrechterhalten. Trotzdem lassen sich an diesem Tag längere Wartezeiten nicht ausschließen. Gerade bei nicht dringend benötigten Arzneimitteln, sollte man seine Einkäufe entsprechend planen.

Doch welche Sorgen und Probleme treiben die Apothekenteams überhaupt auf die Straße?

1. Seit elf Jahren wurde das Apothekenhonorar nicht mehr angepasst. Durch die Preissteigerungen geraten deshalb immer mehr Apotheken in Existenznot. Gleichzeitig müssen Apotheken ihren hochqualifizierten Mitarbeiter*innen weiterhin konkurrenzfähige Gehälter bieten können. Ohne eine Kopplung der Vergütung an die Kostenentwicklung wird das Apothekensterben deshalb weitergehen.
2. Gesundheitsminister Lauterbach will die Versorgung – besonders im ländlichen Raum – durch „Schein-Apotheken“ aushöhlen. Durch Apotheken ohne Rezeptur, ohne Notdienst und ohne Apotheker*innen würde sich die Versorgungsqualität deutlich verschlechtern.
3. Die Lieferengpasskrise macht normale Lagerhaltung unmöglich. Wir brauchen Erleichterungen bei den Abgaberegelungen, insbesondere großzügigere Austauschmöglichkeiten bei Kassen-Rezepten.

Ihre Apotheken vor Ort hoffen sehr auf Ihr Verständnis! Wir wissen um unseren Versorgungsauftrag und treffen deshalb die Entscheidung vorübergehend zu schließen nicht leichtfertig. Um aber in Zukunft weiterhin für Sie da sein zu können, müssen wir die Politik mit Nachdruck auf unsere Situation aufmerksam machen.